Skip to main content
13. Mai 2023
Michael Lieder

Frauen im Fokus

Es ist selbstverständlich, dass die psychiatrische Hilfe unserer afrikanischen Partnerzentren Frauen wie Männern zugutekommt, sind sie doch gleichermaßen von psychischen Jatdinage 4Erkrankungen betroffen. Es gibt jedoch einige besondere Herausforderungen für Frauen, die leider oft übersehen werden:

So wird häufig die Rückkehr zum Ehemann verweigert oder der Zugang zu den eigenen Kindern blockiert, was die Gesundung der betroffenen Frauen deutlich erschwert. Ohne Einkommen werden sie außerdem als wirtschaftliche Last für die Familie betrachtet, die Kosten für Medikamente und Lebenshaltung tragen muss. Dabei sind Frauen im kulturellen Kontext Westafrikas dringend auf einen familiären Rahmen angewiesen: Alleinlebende Frauen gehen nicht nur wirtschaftliche und Sicherheits-Risiken ein, sondern werden zudem eines unmoralischen Lebensstils verdächtigt.

Neue Wege im Centre Notre Dame de l’Espérance (CNDE)

Formation sur le jardinage 2Unser Partnerzentrum CNDE in Bobo-Dioulasso/Burkina Faso hat bereits 2021 begonnen, sich um angemessene Lösungen für seine Patientinnen zu bemühen: Im ersten Schritt baute der Träger bis Ende 2021 ein Reha-Zentrum im Dorf Doufiguisso speziell für Frauen auf. Um dieses mit Leben zu füllen, entwickelte das CNDE ein Projekt zur Ausbildung und Empowerment von 25 Frauen, deren Gesundheitszustand stabil ist.


Für diese wichtige Aufgabe akquirierte der Freundeskreis St. Camille eine Projektförderung der Stiftung Entwicklungszusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) für das Jahr 2022. Ende Dezember 2022 wurden die vielfältigen Aktivitäten nun abgeschlossen – mit tollem Erfolg! Alle beteiligten Frauen konnten ihre persönlichen Kompetenzen erweitern, z.B. durch einen Alphabetisierungskurs in Französisch und einer Lokalsprache.Moore 1024x767
20 Frauen nahmen an einer umfassenden Ausbildung im Gemüseanbau teil. Diese Kenntnisse bieten ihnen für die Zukunft Chancen auf eigenes Einkommen. Weitere Maßnahmen zur Stärkung des Selbstbewusstseins und der Widerstandskraft gegenüber besonderen Belastungen ergänzten das „Empowerment“ der teilnehmenden Frauen. Besonders freut uns, dass bis Dezember 2022 bereits für 50% der Teilnehmerinnen eine Rückkehr in ihre Familien ermöglicht wurde. Das ist im lokalen Kontext eine beachtliche Leistung!

Wir werden uns als Verein weiterhin intensiv um die spezifische Förderung von erkrankten Frauen bemühen. Hier sind noch viele Anstrengungen nötig, um den Betroffenen gleiche Chancen nicht nur für die Behandlung, sondern auch für die Rückkehr in ein normales Familienleben zu ermöglichen!